Die tibetische Medizin, eine alte Heilkunst, die auf den Lehren des Buddhismus und der traditionellen tibetischen Kultur basiert, umfasst vier Formen der Behandlung, wovon eine die sogenannten externen Therapien sind. Externe Therapien werden ebenso wie Ernährung und Lebensstil angepasst auf den Konstitutionstyp und die aktuelle Dysbalance des Klienten.
Eine zentrale Therapie ist die Öl-Massage, die in der tibetischen Medizin als „Ku Nye“ bekannt ist. Diese Massageform arbeitet mit in Öl erwärmten Kräuterstempeln und verschiedenen Techniken wie Reiben, Kneten und Klopfen. Sie verfolgt das Ziel, die Durchblutung zu verbessern, Muskelverspannungen zu lösen und die Energiezentren des Körpers auszugleichen. Ku Nye ist vor allem bei einer unausgeglichenen Windenergie (Lung) hilfreich und eignet sich optimal als Wohlfühlmassage.
Die Dug-Pa, eine trockene Kräuterstempelmassage ist hingegen optimal geeignet, wenn die Beken (Schleimenergie) erhöht ist. Die mit verschiedenen Inhalten gefüllten Kräuterstempeln klopfen und Streichen entlang der Energiebahnen und Gelenke und bringen damit sanfte Wärme und Entspannung ohne die Beken Energie weiter zu reizen. Vor allem bei Verstopfungn kann eine Salzstempelmassage am Bauch Wunder wirken.
Eine der bekanntesten externen Therapien in der tibetischen Medizin ist die Moxibustion. Diese Technik beinhaltet das Verbrennen von getrocknetem Beifuß über bestimmten Energiepunkten. Die Wärme des Moxa-Kegels dringt tief ein, erwärmt und lockert das darunterliegende Gewebe und aktiviert Energiepunkte und damit verbundene Organe.
Auch viel verwendent wird die Technik des Schröpfens. Es beinhaltet das Platzieren von erwärmten Kupferschalen auf der Haut, um ein Vakuum zu erzeugen. Dies fördert die Durchblutung, löst Blockaden im Energiefluss und lindert Schmerzen. In der tibetischen Medizin wird Schröpfen oft zur Behandlung von Muskelverspannungen, aber auch zur Entgiftung eingesetzt. Es wird angenommen, dass Schröpfen die Ausscheidung von Toxinen fördert und das Gleichgewicht der inneren Energien wiederherstellt.
Neben den bereits erwähnten externen Therapien umfasst die tibetische Medizin eine Vielzahl von weiteren Methoden wie Wickel, Heil- und Dampfbäder. Heilbäder in natürlich vorkommenden Thermalbädern gelten als besonders effektiv, doch auch mit einem Absud aus Kräutern kann eine klärende und entspannende Wirkung erzielt werden.
Insgesamt betonen die externen Therapien in der tibetischen Medizin die ganzheitliche Natur der Heilung, indem sie Körper, Geist und Energie in Einklang bringen. Durch die Anwendung dieser Therapien strebt die tibetische Medizin danach, das natürliche Gleichgewicht des Körpers wiederherzustellen und die Gesundheit auf allen Ebenen zu fördern.

